AG Benchmarking
Der DVKC möchte inhaltlich einen neuen Stein ins Rollen bringen: Benchmarking wird von und in vielen Kliniken als reiner Zahlenvergleich angestoßen und durchgeführt. Der DVKC hat nun eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die einen ganzheitlichen Ansatz des Benchmarkings im Fokus hat. Betriebsvergleiche als Mittel zum Zweck, um am Ende tatsächlich Best Practices identifizieren zu können und die Wirtschaftlichkeit und Qualität zu steigern.
Dieser Ansatz wird bisher in deutschen Gesundheitseinrichtungen nur selten verfolgt ist aber durch die aktuellen Entwicklungen der Rahmenbedingungen hoch aktuell, gerade der Entwurf des Gesetzes zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung (Krankenhausstrukturgesetz – KHSG) hat dies noch einmal bekräftigt: Es soll in der deutschen Gesundheitsversorgung die Qualität gestärkt werden. Im Grundsatz ist dies sicherlich auch ein Punkt auf den sich alle Akteure einigen können, lediglich die Umsetzung fördert doch sehr verschiedene Wege und Ansichten dazu zu Tage.
Benchmarking ist in der deutschen Gesundheitswirtschaft eine noch wenig beachtete Möglichkeit einen Wettbewerb zu initiieren und gleichzeitig die Förderung von Qualität der Versorgung, Stakeholderzufriedenheit und ökonomische Effizienz anzupeilen. Viele Benchmark-Ansätze werden einseitig als reiner Zahlenvergleich durchgeführt. Meist werden Leistungszahlen verglichen und Rankings dargestellt. Aber erst die Darstellung der Best Practice mit der die entsprechende Leistungslücke überwunden werden kann und die Diskussion in der Benchmarkinggruppe bringt den Mehrwert für die beteiligten Partner (egal ob Verwaltung oder Krankenhäuser) und entsprechend auch für das gesamte System.
Ziele der Arbeitsgruppe Benchmarking des DVKC, die sich im Rahmen des Deutschen Krankenhaus Controller-Tages lose verabredet und bereits zwei vorbereitende Sitzungen zur Konstituierung abgehalten hat, sind:
- Gemeinsam getragener methodischer Standards für Kennzahlen im Controlling zur Bestimmung des eigenen Status Quo auf Fachabteilungsebene und weiterer klinischer Bereiche zu identifizieren.
- Kennzahlen sollen zu identifizieren, die geeignet sind ein Benchmarking durchzuführen und die Bewertung der Fachabteilungen aus verschiedenen Perspektiven ermöglichen.
- Entwicklung eines idealtypischen Referenz-Benchmarking-Prozesses im Sinne von Best Practice für das Benchmarking von Krankenhäusern und Gesundheitsbetriebe allgemein.
- Entwicklung eines Umsetzungsvorschlags zur operativen Umsetzung des Benchmarks.
Ein wichtiges Anliegen der Arbeitsgruppe ist es auch, dass durch die Entwicklung der mehtodischen Standards ein Beitrag dazu geleistet wird das Image von Benchmarking zu verbessern. So soll dem bekannte Einwurf entgegen getreten werden: Benchmarking ist der Vergleich von Äpfel und Birnen und erbringt keinen Mehrwert. Ziel ist es nämlich nicht durch Benchmarking zu sanktionieren, sondern zu verbessern, unabhängig von unterschiedlichen Strukturen und Rahmenbedingungen (z.B. bauliche Voraussetzungen oder tarifliche Bedingungen).
Dabei gilt für Benchmarking fast das olympische Motto: Dabei sein ist alles! Der größte Gewinner beim Benchmarking ist immer der, der am meisten Lernen kann. Allerdings in der Regel profitieren alle Partner von einem Benchmarking-Ansatz. In diesem Sinne kann es sich nur lohnen Benchmarking im Krankenhaussektor zu fördern und weiter zu entwickeln.