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13.05.2020 13:03 Alter: 4 yrs

Ergebnisse der Studie: Controlling im deutschen Krankenhaussektor 2019/20

Die Ergebnisse der Studie wurden am 12. Mai auf dem 27. Deutschen Krankenhaus-Controller-Tag offiziell vorgestellt.


Der DVKC, die Schumpeter School of Business und Economics und Curacon  freuen sich  sehr, Ihnen nunmehr die neunte Auflage der Studie zum Controlling im deutschen Krankenhaussektor präsentieren zu können. Hier ist ein Auszug der wesentlichen Ergebnisse:

·         Fokusthema „Digitalisierung im Controlling“: Beim Thema Digitalisierung zeigt sich auch in der aktuellen Befragungsrunde, dass das Controlling in großen Häusern im Schnitt einen höheren Entwicklungsstand aufweist als mittlere und insbesondere kleine Häuser. Große Krankenhäuser verfügen wesentlich häufiger über ein Data Warehouse zur zentralen Datenzusammenführung aus verschiedenen Quellen. Damit einher geht in der Regel ein Rückgang der manuellen Routinetätigkeiten im Berichtswesen, sodass große Häuser auf dem Weg zu einem weitgehend automatisierten Prozess der Berichtserstellung schon weiter sind. 

·         Fokusthema „Controlling in der Pflege“: Ein deutlicher Größeneffekt zeigt sich auch beim Controlling in der Pflege. Hier hinken kleine Häuser den mittleren und großen bei der Frage, ob die Einhaltung der Pflegepersonaluntergrenzen im Berichtswesen abgebildet werden kann, noch hinterher. Dabei deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die mit der Krankenhausgröße zunehmende Verbreitung von Data Warehouses eine wichtige Rolle für die Fähigkeit zur Abbildung der Personaluntergrenzen spielt. Wie sich die Auswirkung der Pflegekosten aus dem DRG-System auswirken wird, können die meisten Krankenhäuser unabhängig von Größe und Softwareeinsatz bislang nicht oder nur teilweise im Berichtswesen abbilden.

·         Wie in früheren Befragungsrunden zeigt sich auch aktuell, dass es großen Häusern gelingt, mit einer geringeren Controllerquote (Controlling­Stellen pro 1.000 Mitarbeiter in Vollzeitäquivalenten) auszukommen. Damit bestätigt sich, dass viele Aufgaben des Controllings mit der zunehmenden Größe eines Krankenhauses nur unterproportional im Umfang wachsen. Gleichzeitig ist das Controlling auch weiterhin ein Bereich mit Personalzuwächsen. Dies gilt insbesondere für die angrenzenden Tätigkeiten der Kodierfachkräfte und des MD-Managements, jedoch berichtet auch jedes dritte Haus von Zuwächsen im kaufmännischen und jedes fünfte Haus von Zuwächsen im Leistungs- controlling als Kernbereich des Medizincontrollings.

·         Mit Blick auf das neue Entgeltsystem in Psychiatrie und Psychosomatik zeigt sich ähnlich wie bei den Pflegepersonaluntergrenzen, dass sich nach einer Orientierungsphase nun doch – wenn auch später als zunächst gedacht – die erwarteten Reaktionen einstellen. In einem Großteil der Psychiatrien sind Anpassungen der Steuerungskennzahlen und des Berichtswesens schon umgesetzt oder zumindest in Vorbereitung. Und auch im Hinblick auf die Erfahrungen mit Prüfungen des Medizinischen Dienstes (MD) zeigen sich stärkere Reaktionen, die sich im Auf- oder Ausbau eines Medizincontrollings und in Veränderungen der Kodierabläufe niederschlagen.

Die Studienschrift wird es in Kürze auch als Print-Version geben. Diese kann bei allen Beteiligten bestellt werden. 

Eine PDF-Version können Sie hier runterladen. Studienergebnisse 2019/2020.