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05.09.2016 12:13 Alter: 8 yrs

Wie kommen die Erreger in die Klinik?

Über 4000 Patienten haben Kölner Forscher auf Enterobakterien untersucht, die gegen Cephalosporine der 3. Generation resistent sind. Das Ergebnis: Fast jeder Zehnte war mit multiresistenten Keimen besiedelt und das bereits, wenn er in die Klinik kam. Wie lassen sich die Keime eindämmen?


BRAUNSCHWEIG. In Deutschland sterben bis zu 15.000 Patienten im Jahr an Krankenhausinfektionen, schätzt das Nationale Referenzzentrum für die Überwachung dieser Infektionen. Eine große Rolle spielen hier multiresistenten Bakterien. Doch wo kommen diese Keime her? 

Dieser Frage gingen Wissenschaftler von der Uniklinik Köln nach und fanden in einer der bisher größten Studien dieser Art in Europa heraus, dass fast zehn Prozent der aufgenommenen Krankenhauspatienten die gefürchteten Keime bereits von zu Hause mitbringen, heißt es in einer Mitteilung des Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF).

Jeder zehnte Patient mit Keimen besiedelt

"Dass fast jeder zehnte Patient mit multiresistenten Keimen besiedelt ist, wenn er in der Klinik ankommt, war für uns überraschend", wird Dr. Axel Hamprecht von der Uniklinik Köln in der Mitteilung zitiert. Er und Professor Harald Seifert, ebenfalls Uniklinik Köln, hatten zusammen mit Kollegen aus der Charité Berlin diese Studie koordiniert, an der sich sechs deutsche Universitätskliniken beteiligten. 

Über 4000 Erwachsene wurden bei Klinikaufnahme anhand von Stuhlproben oder Rektalabstrichen auf multiresistente Enterobakterien untersucht (J Antimicrob Chemother 2016; online 17. Juni).

Augenmerk liegt auf 3GCREB 

Besonderes Augenmerk legten die Forscher in ihrer Untersuchung auf eine Gruppe von multiresistenten Bakterien, die häufig in Krankenhäusern Probleme bereiten: die sogenannten 3. Generations-Cephalosporin-resistenten Enterobakterien (3GCREB). Diese multiresistenten Darmbakterien, die unter anderem gegen Cephalosporine resistent sind, haben sich in den vergangenen Jahren weltweit ausgebreitet. 

Die neueren Cephalosporine der dritten Generation wirken bekanntlich gegen ein breites Spektrum an Bakterien und gehören zu den am häufigsten eingesetzten Antibiotika. Doch die Bakterien haben im Laufe das Enzym Beta-Laktamase erworben, das diese Antibiotika unwirksam macht. Erfahren Sie mehr

Quelle:Ärztezeitung